Nicht die Wortblumen glänzen

 

 

Nicht die Wortblumen glänzen

Augensterne nicht

Lichtadern wohl

im Himmelsfeld

sturmverglüht

 

flutender Farbenbogen

erdwärts

regenbeglänzt

 

Ohne Blau umfangen

 

vor dem Lichtgewand der Zeit

 

– Sich in die Ankunft stellen


Same und Zweifel

 

Same und Zweifel

Stern und Stein

 Lichtet ein Wind

Windet ein Licht

 

Sei

anders

oder

hebe das Wort auf

Einmal

 

Einmal machte ich es so:

taufte das Laub des Tages

stempelte seine Blätter

legte die Blüten auf ein Kissen

 

Und dachte einfach:

Mag es ruhig

so sein


Heute grünten ein paar lichte Worte

zwischen den Feldern der Stunden

flog ein Vogel mit einem Baumwort darüber

und im Sand der Hoffnung

lud er andere Vögel ein

öffnete vorsichtig die Grenzen des Himmels -

 

Wenig später verhalf die Sonne zum Aufbruch


Am Morgen

die Sonne übt noch Vertrauen

die Mühle hat noch nicht ausgemahlen

das Licht aller Frühe

sagt sich ein Wort an

leise

zwischen zwei Wohnungen

wacht an

atmet durch die Lücken der Sehnsuchtspfähle

von gestern und nie

die Hände betasten

die Wunden der Sätze von vorgestern

Der Himmel ist aufgeblaut

die Blätter unterschattet

Das ist alles –

Engelsgruß

vom Himmelsfeld.


Die Mirabellenbäume stehen

in weißem Feuer.

Als ich näher kam

lag der erste Blütenschnee

am Boden

doch die Bienen

stimmten ihre erste Chorprobe

im Baum -

 

so als sei nichts geschehen